Der Trommelfilter
In den eigenen vier Wänden einen Salat zu waschen, das hat fast jeder schon einmal gemacht: Dafür verwendet man beispielsweise ein Sieb und Wasser und spült den Schmutz einfach weg, sodass am Ende nur noch der saubere Salat übrig bleibt. Dies ist eine Art der mechanischen Reinigung, die nahezu jeder im regelmäßigen Gebrauch anwendet. Um in einer rezirkulierenden Aquakulturanlage (RAS) einen ähnlichen Effekt zu erzielen, wird im übertragenen Sinne eine vergleichbare Filtermöglichkeit verwendet: der Trommelfilter, eine zylinderförmige Trommel, die mit einem feinmaschigen Filternetz bespannt ist. Die Trommel liegt zu mehr als der Hälfte unter Wasser, sodass an der offenen Stirnseite das Prozesswasser aus dem Produktionsbecken mit all seinen Partikel ungehindert in die Trommel einfließen kann. Das Filternetz der Trommel lässt das Wasser passieren, hält aber zugleich die groben Partikel zurück – im Vergleich zu unserem Beispiel mit dem Salat-Sieb also der genau umgekehrte Weg.
Welche Feststoffe werden mit Hilfe des Trommelfilters entfernt?
Diese abzutrennenden Partikel sind Bakterienflocken, unverwertetes Futter und Fäzes (= Ausscheidungen) der Fische. Diese Partikel sind im Wasser unerwünscht und müssen daher entfernt werden. Das funktioniert am einfachsten und kostengünstigsten über den Trommelfilter. Das Edelstahlnetz, die sogenannte Filtergaze, sammelt im SEAWATER Cube alle Feststoffe, die kleiner als 40 µm sind ab. Das vorgeklärte Wasser, das nach dem Passieren der Gaze kaum noch Feststoffe enthält, sammelt sich unterhalb des Trommelfilters im sogenannten Pumpensumpf. Von dort wird das Wasser über die Hauptpumpe zu den weiteren Filtern transportiert. Damit ist die reibungsfreie Funktion der nachgelagerten Filter sichergestellt.
Wie funktioniert die Filtertechnik?
Der Trommelfilter erkennt über Messungen der Füllstände im Produktionstank und im Pumpensumpf, ob er sich reinigen muss. Ist der Höhenunterschied zwischen Becken und Sumpf zu groß, bedeutet das, dass aktuell zu wenig Wasser durch die Trommel in den Sumpf gelangt. Das geschieht, wenn die Filter-Gaze bereits mit zu vielen Partikeln belegt ist. In diesem Fall wird die Trommel gedreht. Zum einen wird dabei mit einer Hochdruckpumpe und Wasserdüsen die Filtergaze an der Oberseite der Trommel freigespült. Zum anderen gelangt frische, bereits gespülte Gaze nach unten ins Wasser, die wieder durchlässig ist und neue Partikel absammeln kann. Dieser Vorgang wiederholt sich in regelmäßigen Abständen. Das in einer Rinne aufgefangene schmutzige Spülwasser wird in die Sedimentation geleitet. Erst nach diesem weiteren Klärungsvorgang gelangt das Wasser ins Abwasser. Es zählt demnach zum Teil des Wassers, welches im Cube jeden Tag ausgetauscht werden (1% pro Tag).
Welche Vorteile bietet der Trommelfilter?
Als eine Art der Mikrofiltration ist der Trommelfilter durch seine pumpenlose (bzw. nahezu drucklose) Funktionsweise besonders energiearm und zuverlässig. Durch die regelmäßige Selbstreinigung, das Rückspülen, ist auch der Arbeits- und Wartungsaufwand verhältnismäßig gering. Bei Bedarf einer Maschenweitenänderung oder bei Rissen in der Gaze können problemlos und zügig Änderungen am Filter vorgenommen werden. In der Aquakultur ist der Trommelfilter aufgrund seiner vielen Vorteile in der Handhabung ein gängiger mechanischer Filter und wird daher auch im SEAWATER Cube eingesetzt.
Wir beziehen unseren Trommelfilter von der Firma Senect aus Landau.
Referenzen
— Bildquelle: https://www.senect.de/, aufgerufen am 27.07.2020
— https://www.trommelfilter-new-aqua.de/trommelfilter/funktionsweise/mikofiltration/#:~:text=new%20aqua%20Trommelfilter%20%E2%80%93%20die%20Funktion.%20new%20aqua,das%20Wasser%20das%20die%20Trommel%20umspannende%20Mikrosieb%20passieren., aufgerufen am 27.07.2020