Fisch aus dem Container
Studenten wollen mit ihrer Idee vor allem Landwirte angeln
Bild | 21.10.2018
Gibt’s bald frische Fische vom Bauernhof? Drei Studenten der Hochschule für Technik und Wirtschaft (htw) haben eine Containerfisch-Anlage entwickelt, mit der sie Landwirten helfen wollen, ein zweites Standbein aufzubauen.
Mit der kompakten Anlage, die in drei miteinander verbundenen Schiffscontainern Platz findet (Stellfläche: 100 Quadratmeter), wollen Carolin Ackermann (27), Christian Steinbach (28) und Kai Wagner (30) Meeresfisch auch in küstenfernen Gegenden anbieten. Bis zu sieben Tonnen jährlich!
„Die Idee entstand während unserer Forschungstätigkeit als wissenschaftliche Mitarbeiter im Aquakultur-Labor der htw“, sagt Ackermann, zuständig für Marketing und Vertrieb.
Schweißtreibende Wochen liegen hinter dem Tüftel-Trio. Das erste Becken ist fertig, wurde bereits mit 80 Kubikmeter Wasser gefüllt – alles in Eigenarbeit!
In dieser Woche sollen 7000 Baby-Wolfsbarsche aus dem französischen Gravelines eingesetzt werden. Dann beginnt die Testphase.
Begonnen hat alles als Startup-Projekt „ocean[cube]“ an der Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes (htw) – gefördert vom Bundes-Wirtschaftsministerium mit 800 000 Euro. Im August 2018 gründete das Trio die „Seawater Cubes GmbH“.
Die Studenten hoffen, schon im nächsten Sommer den ersten Auftrag zu erhalten. Ackermann: „Wir wollen in den nächsten Jahren 130 Seawater-Cubes in Deutschland vermarkten, dazu 100 im Ausland.“ Was die Container kosten sollen, steht noch nicht fest.
Bei der Messe „EuroTier“ im November in Hannover wollen sie ihr Projekt vorstellen. Auch Gastronomen, Lebensmittelhändler und private Fischliebhaber hätten sie natürlich gern an der Angel.
Bild | Ralph Stanger