Seit 1998 zeich­net die KfW Ban­ken­grup­pe jähr­lich ein jun­ges Unter­neh­men aus jedem Bun­des­land mit dem KfW Award Grün­den aus. In die­sem Jahr fiel die Ent­schei­dung zur Aus­rich­tung des Wett­be­werbs nicht leicht, da auch die Grün­der- und Start-up-Sze­ne stark von den Aus­wir­kun­gen der Coro­na-Pan­de­mie betrof­fen ist. 

Dr. Ingrid Hengs­ter, Vor­stands­mit­glied der KfW: „Mit dem Preis möch­te die KfW sowohl die erfolg­rei­chen Gründerinnen und Gründer aus­zeich­nen als auch dazu bei­tra­gen, dass der Mut zur Selbst­stän­dig­keit öffent­li­che Aner­ken­nung erhält. Beson­ders in die­sem Jahr fun­giert der Wett­be­werb als Mut­ma­cher und wür­digt die enor­men Leis­tun­gen jun­ger Unternehmen.“

Für das Saar­land wird das Unter­neh­men SEAWATER Cubes GmbH aus Saar­brü­cken als Lan­dess­sie­ger aus­ge­zeich­net und erhält 1.000 EUR als Preisgeld.

SEAWATER Cubes GmbH wur­de im August 2018 von Caro­lin Acker­mann, Chris­ti­an Stein­bach und Kai Wag­ner gegrün­det. Mit der Visi­on, eine dezen­tra­le und nach­hal­ti­ge Fisch­zucht auf­zu­bau­en, ent­wi­ckelt und ver­mark­tet das Start-up aus Saar­brü­cken eine kom­pak­te und voll­au­to­ma­ti­sier­te Aqua­kul­tur­anla­ge, den SEAWATER Cube. Das geschlos­se­ne Kreis­lauf­sys­tem ist für die Auf­zucht von Mee­res­fisch aus­ge­legt und wird auf einer Stell­flä­che von 100 m² in drei recy­cel­te, mit­ein­an­der ver­bun­de­ne Schiffs­con­tai­ner inte­griert. Dank inno­va­ti­ver Auto­ma­ti­sie­rungs­soft­ware ist ein nahe­zu unbe­ob­ach­te­ter Anla­gen­be­trieb ermög­licht, indem alle Pro­zes­se voll­au­to­ma­tisch gesteu­ert wer­den. Dies redu­ziert den Arbeits­auf­wand für den Anla­gen­be­trei­ber auf durch­schnitt­lich eine Stun­de am Tag und erhöht die Pro­duk­ti­ons­sta­bi­li­tät. Per Fern­war­tung kann man sich auch von außer­halb auf die Anla­ge schal­ten und steu­ernd ein­grei­fen. Dar­über hin­aus stel­len mecha­ni­sche und bio­lo­gi­sche Fil­ter eine hohe Was­ser­qua­li­tät sicher, sodass alle anfal­len­den Rest­stof­fe rück­stands­los ent­fernt wer­den. Im Ergeb­nis schwim­men die Fische in kla­rem Was­ser und wach­sen art­ge­recht, ohne Stress und ohne den Ein­satz von Anti­bio­ti­ka auf. Die Pro­duk­ti­ons­men­ge der Anla­ge von 7 Ton­nen pro Jahr (ca. 50 Fische pro Tag) ist dar­auf aus­ge­legt, einen Fisch­be­darf im Umkreis von 50 km um die Anla­ge her­um zu bedie­nen. Dadurch wer­den lan­ge Trans­port­we­ge ver­mie­den und die Bezie­hung zwi­schen Pro­du­zen­ten und End­ver­brau­cher gestärkt.

Die Idee zum Pro­dukt ent­stand wäh­rend der lang­jäh­ri­gen For­schungs­tä­tig­keit der Grün­der als wis­sen­schaft­li­che Mit­ar­bei­ter im Labor Aqua­kul­tur der htw saar, unter der Lei­tung von Prof. Dr. Uwe Wal­ler. In einer Viel­zahl an For­schungs­pro­jek­ten hat sich das Team umfas­sen­des Wis­sen zur Zucht von Fischen in hoch­tech­ni­sier­ten, geschlos­se­nen Kreis­lauf­sys­te­men ange­eig­net. Die Umset­zung der Idee in einen funk­tio­nie­ren­den Pro­to­ty­pen haben die Grün­der im Rah­men einer Exist-For­schungs­trans­fer-För­de­rung des Bun­des­mi­nis­te­ri­ums für Wirt­schaft und Ener­gie (BMWi) rea­li­siert. Für das nächs­te Jahr ist der Markt­ein­tritt geplant.

Caro­lin Acker­mann: „Wir freu­en uns sehr über die Aus­zeich­nung mit dem KfW-Award. Das Coro­na-Jahr war nicht ein­fach und unser Markt­ein­tritt hat sich nach hin­ten ver­scho­ben. Es lie­gen anstren­gen­de Wochen hin­ter uns, in denen wir viel ler­nen muss­ten und an unse­rem Geschäfts­mo­dell sowie der nächs­ten Finan­zie­rungs­run­de gear­bei­tet haben. Die Prä­mie­rung als schö­nes Erfolgs­er­leb­nis kommt da genau rich­tig. Sie zeigt uns, dass wir mit unse­rer Idee den Zahn der Zeit tref­fen und es sich lohnt, wei­ter an unse­rer Visi­on einer regio­na­len und nach­hal­ti­gen Fisch­ver­sor­gung festzuhalten.“

Mehr über den Lan­des­sie­ger unter www.seawatercubes.de. Ein Foto des Unter­neh­mens ist zum Down­load ein­ge­stellt auf www.peperonihaus.de/kfw.

Bewer­tet wur­den die über 500 Bewer­bun­gen von einer Jury mit erfah­re­nen Ver­tre­te­rin­nen und Ver­tre­tern aus der KfW, För­der­insti­tu­ten, Wirt­schaft, Poli­tik und Medi­en. Sie beur­teil­ten die Geschäfts­ideen nach ihrem Inno­va­ti­ons­grad, ihrer Krea­ti­vi­tät und der Über­nah­me gesell­schaft­li­cher bzw. öko­lo­gi­scher Ver­ant­wor­tung. Teil­neh­men konn­ten Unter­neh­men aller Bran­chen ab Gründungsjahr 2015.

Lei­der kann eine fest­li­che Preis­ver­lei­hung in 2020 nicht statt­fin­den. Alle Lan­des­sie­ger haben aber die Mög­lich­keit, als „(Online)Publikumssieger“ ein zusätz­li­ches Preis­geld von 5.000 EUR zu erhal­ten. Bis zum 14.12.2020 kann unter der fol­gen­den Web-Adres­se abge­stimmt wer­den: www.fuer-gruender.de/kfw-award-gruenden-publikumspreis

Über die KfW:
Die KfW ist eine der füh­ren­den För­der­ban­ken der Welt. Seit 1948 setzt sich die KfW im Auf­trag des Bun­des und der Län­der dafür ein, die wirt­schaft­li­chen, sozia­len und öko­lo­gi­schen Lebens­be­din­gun­gen welt­weit zu ver­bes­sern. Allein 2019 hat sie dafür ein För­der­vo­lu­men von 77,3 Mrd. EUR zur Ver­fü­gung gestellt.

Pres­se­kon­takt:
KfW Award Grün­den , c/o Pepe­ro­ni Wer­be- und PR-Agen­tur GmbH, Fried­rich­stra­ße 23A, 10969 Ber­lin
Car­men Val­le­ro, Tele­fon: 030 25 77 17–91, Mail: kfw_award@peperonihaus.de