Ernährungsgewohnheiten der Deutschen
In den letzten Jahrzehnten sind Themen wie Nachhaltigkeit, Umweltschutz und Achtsamkeit in Deutschland präsenter geworden. Damit einhergehend wuchs das Gesundheitsbewusstsein der Verbraucher stark an: aufgrund dieser zunehmenden Nachfrage stieg die Anzahl der Angebote von Bio-Lebensmitteln und ‑Supermärkten, ebenso erweiterte sich das Sortiment von gesunden Nahrungsmitteln und biologisch erzeugten Produkten in Drogeriemärkten. Verschiedene Studien befragten deshalb unterschiedliche Altersgruppen bezüglich ihrer Essensgewohnheiten, Vorlieben, dem Thema Kochen und weiteren ernährungsrelevanten Fragen. Wir haben uns damit auseinandergesetzt und die Ergebnisse der Studien nachfolgend zusammengefasst.
Beim Einkauf im Supermarkt entscheidet sich die Lebensmittelauswahl nicht nur danach, ob sich auf der Verpackung ein Tierwohl- oder Bio-Label befindet – auch wenn diese zunehmend an Bedeutung gewinnen; vor allem der Geschmack ist den Deutschen nach wie vor besonders wichtig. Zudem ist eine steigende Tendenz zum Kauf regionaler und saisonaler Produkte in den letzten Jahren erkennbar. Vor allem Wochenendmärkte lokaler Produzenten bieten sich dafür an. Ein Großteil der Deutschen geht im Alltag aber vorzugsweise im Supermarkt einkaufen, da dieser die Einfachheit bietet, dass alles in einem Rutsch eingekauft werden kann. Ein weiterer Grund ist, dass es für etwas mehr als die Hälfte der Befragten wichtig ist, dass die Lebensmittel preiswert sind.
Aber was landet bei den Deutschen regelmäßig auf dem Teller? An gekochten Speisen ist vor allem die traditionelle deutsche Hausmannkost obenauf, das heißt: Kartoffeln mit Fleisch und Soße. Mehr als jeder zweite Deutsche isst täglich Fleischwaren. Fisch wird im Gegensatz dazu nur von einer aus zwanzig Personen pro Tag konsumiert. An sonstigen Nahrungsmitteln sind Brot und belegte Brötchen ganz vorne dabei, die auch als Snack zwischendurch gerne verzehrt werden. An dritter Stelle befinden sich Milch und Milcherzeugnisse wie Joghurt und Käse. Diese drei Sachen stehen bei mehr als 80% der Befragten täglich auf dem Speiseplan. Gleich darauf folgen Obst und Gemüse, die ebenfalls oft konsumiert werden.
Während acht von zehn Deutschen das essen können, was sie wollen, sind manche jedoch aufgrund vorhandener Lebensmittel-Unverträglichkeiten oder Allergien dazu gezwungen ihre Ernährung grundlegend umzustellen. Dadurch kochen Menschen mit Nahrungsmittelintoleranzen vergleichsweise mehr, als Menschen ohne Unverträglichkeiten. Insgesamt findet nur jeder zweite Deutsche Zeit zum Kochen. Vor allem Erwerbstätige sind häufig zu gestresst und unter Zeitnot und greifen auf schnelle Alternativen der Ernährung zurück oder essen auswärts.
Vielen Menschen fehlen auch Zeit und Ruhe sowie das nötige Durchhaltevermögen für eine dauerhaft gesunde Ernährung. Außerdem gilt bei vielen eine bewusste Ernährung als vergleichsweise teurer und aufwändiger, was nicht zwangsläufig der Fall ist. Unter den gesundheitsbewussten Bürgern achten vor allem Frauen auf die Ernährung und eine selbstständige Zubereitung der Mahlzeiten. Männer hingegen geben häufiger an, dass sie nicht kochen können. Sie essen auch vorzugsweise mehr Fleischwaren als weibliche Konsumenten. Unabhängig vom Geschlecht zeigt sich außerdem, dass vor allem die jüngeren Befragten zwischen 18 und 39 Jahren häufiger als andere Altersgruppen zu Fertig- und Tiefkühlprodukten greifen. Doch egal ob selbst gekocht oder aufgetaut: neun von zehn Deutschen essen vorzugsweise mindestens einmal am Tag mit Ruhe und Genuss in den eigenen vier Wänden. Weniger gern gegessen wird unterwegs: einer von fünf gibt an, dies regelmäßig zu tun.
Woran noch dringend gearbeitet werden muss: jährlich werden in Deutschland circa 18 Millionen Tonnen an genießbaren Lebensmitteln weggeworfen. Umgerechnet sind dies ungefähr 313 kg pro Sekunde (!). Dreiviertel davon allein aufgrund schlechter Planung, das heißt, dass das Mindesthaltbarkeitsdatum überschritten oder die Nahrung schlecht wurde.
Wir möchten mit dem SEAWATER Fisch dazu beitragen, dass insgesamt das Bewusstsein in der deutschen Bevölkerung für hochwertige und gesunde Lebensmittel steigt. Durch den Aufbau eines dezentralen Versorgungsnetzes mit frischem und regional produziertem Meeresfisch zielen wir außerdem darauf ab, die Transportwege und Abfälle zu minimieren.
Referenzen
— Bund ökologische Lebensmittelwirtschaft e.V. (BÖLW): Die Bio-Branche 2018: Zahlen, Daten, Fakten. Berlin, Februar 2018
— Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL): Deutschland, wie es isst – Ernährungsreport 2017. Februar 2017
— Wohlers, K.; Hombrecher, M.: Iss was, Deutschland – TK Ernährungsstudie 2017. Hamburg, Januar 2017
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