Das htw Start-up SEAWATER Cubes GmbH hat sei­ne zwei­te Finan­zie­rungs­run­de abge­schlos­sen. Seit Novem­ber wird das Grün­der­team durch die saar­län­di­sche Wag­nis­fi­nan­zie­rungs­ge­sell­schaft (SWG) finanziert.

ne regio­na­le Ver­sor­gung mit fri­schem und unbe­las­te­ten Mee­res­fisch auf­zu­bau­en – das ist Visi­on der drei Grün­der von SEAWATER Cubes. Um die­se umzu­set­zen, haben Caro­lin Acker­mann, Chris­ti­an Stein­bach und Kai Wag­ner eine voll­au­to­ma­ti­sier­te und bio­tech­no­lo­gisch aus­ge­reif­te Mee­res­fisch­zucht­an­la­ge ent­wi­ckelt. Mit die­ser will das Team nächs­tes Jahr den deut­schen Markt erobern. Ziel­grup­pen für die Anla­ge sind Land- & Fisch­wir­te, die sich ein zwei­tes Stand­bein auf­bau­en möch­ten, sowie Unter­neh­mer, die in dem Kon­zept eine loh­nen­de Inves­ti­ti­on für die Zukunft sehen.

Die Idee zum SEAWATER Cube ent­wi­ckel­te das Team wäh­rend sei­ner For­schungs­tä­tig­keit an der htw saar. Umge­setzt wird das Kon­zept im Rah­men einer EXIST-For­schungs­trans­fer-För­de­rung des Bun­des­mi­nis­te­ri­ums für Wirt­schaft und Ener­gie in Höhe von rund 1.200.000 Euro Das Pro­jekt star­te­te unter dem Namen ocean[cube] im Okto­ber 2017. Bereits im Som­mer 2018 grün­de­ten die drei Absol­ven­ten die SEAWATER Cubes GmbH. „Die­sen Schritt sind wir gegan­gen, um neben dem Pro­to­ty­pen­be­trieb bereits früh­zei­tig den Ver­trieb für unse­ren Cube auf­zu­bau­en und ers­te Kon­tak­te mit poten­zi­el­len Kun­den knüp­fen zu kön­nen. Der Weg zum Markt­ein­tritt ist für tech­ni­sche Inno­va­tio­nen sehr lang.“, erklärt Chris­ti­an Stein­bach, zustän­dig für Ent­wick­lung und Produktion.

Um die­sen Weg zu beschrei­ten, hat das Grün­der­team bereits im Janu­ar 2019 zwei Busi­ness Angels an Board geholt, die bei dem Orga­ni­sa­ti­ons- & Ver­triebs­auf­bau unter­stüt­zen. Des Wei­te­ren konn­te das Start-up im Novem­ber 2019 erfolg­reich eine Finan­zie­rungs­run­de mit der saar­län­di­schen Wag­nis­fi­nan­zie­rungs­ge­sell­schaft (SWG) abschlie­ßen. Die SWG stellt inno­va­ti­ven und tech­no­lo­gie­ori­en­tier­ten Unter­neh­men im Saar­land und angren­zen­den Gebie­ten Ven­ture Capi­tal zur Ver­fü­gung. Die Mit­tel die­nen vor­ran­gig der Finan­zie­rung von For­schung, Ent­wick­lung sowie der Markt­ein­füh­rung inno­va­ti­ver Pro­duk­te und tech­ni­scher Dienst­leis­tun­gen. Im Rah­men von Gesamt­fi­nan­zie­run­gen kann die SWG je Unter­neh­men Betei­li­gun­gen von bis zu 1 Mio. € bereit­stel­len. Dabei arbei­tet sie mit dem High-Tech-Grün­der­fonds und ande­ren VC-Gesell­schaf­ten zusammen.

Rolf Sootz­mann, Pro­ku­rist der SWG, über das neue Port­fo­lio­un­ter­neh­men „Die Geschäfts­idee der SEAWATER Cubes GmbH fan­den wir von Anfang an sehr span­nend. Die SWG finan­ziert in ers­ter Linie „Men­schen“, die uns ein span­nen­des und über­zeu­gen­des Vor­ha­ben prä­sen­tie­ren kön­nen. Bei der SEAWATER Cubes haben uns das Team und das Pro­jekt über­zeugt. Das inter­dis­zi­pli­nä­re Team deckt alle rele­van­ten Berei­che des Unter­neh­mens ab. Schon in der Pilot­pha­se wur­de inten­siv der Ver­trieb vor­be­rei­tet und ein brei­tes Netz­werk geknüpft, das jetzt beim Ver­kauf der Anla­gen und auch beim Direkt­ver­trieb der Fische von gro­ßem Nut­zen ist.“

Mee­res­fisch ist eines der Grund­nah­rungs­mit­tel für gro­ße Tei­le der Erd­be­völ­ke­rung. Durch die Über­fi­schung der Mee­re sta­gniert oder sinkt die Fang­men­ge. Des­halb wird bereits ein Groß­teil der Mee­res­fi­sche in Aqua­kul­tur auf­ge­zo­gen. Die­se Fisch­pro­duk­ti­on führt zu neu­en Pro­blem­stel­lun­gen. Durch den engen Besatz der Fische in den Auf­zucht­net­zen ist öfters die Gabe von Anti­bio­ti­ka nötig, um Fisch­krank­hei­ten zu bekämp­fen. Außer­dem wer­den die Fische teil­wei­se mit Soja gefüt­tert, des­sen Anbau zu Umwelt­schä­den und dem Ver­schwin­den von Regen­wald führt.

Durch die mobi­le Fisch­zucht­an­la­ge mit einer hohen Ener­gie­ef­fi­zi­enz und einem geschlos­se­nen Was­ser­kreis­lauf­sys­tem ist gewähr­leis­tet, dass die Fische in einem opti­ma­len Umfeld auf­wach­sen kön­nen und der Ein­satz von Anti­bio­ti­ka nicht erfor­der­lich ist. Da die Anla­ge nur eine Stand­flä­che von 100 m² benö­tigt, gibt es vie­le poten­zi­el­le Stand­or­te und der Fisch kann kun­den­nah und wirk­lich frisch pro­du­ziert werden.

„Wir fin­den in der Geschäfts­idee Nach­hal­tig­keit und Öko­lo­gie ver­eint mit Ska­lie­rungs­po­ten­zi­al und Ertrags­chan­cen, so dass wir das Vor­ha­ben der SEAWATER Cubes GmbH ger­ne mit Risi­ko­ka­pi­tal beglei­ten“, so Rolf Sootzmann.