Fisch als Nahrungsmittel
Seit jeher ist er vor allem für Küstenregionen nicht mehr als Nahrungsmittel wegzudenken – Fisch trägt als relativ einfach zu erwirtschaftende und hochwertige Eiweißquelle entscheidend zur Ernährung der Menschheit bei. Doch warum genau sollte Fisch gegessen werden, auf was ist zu achten und woher kommt er eigentlich?
Fische sind im Wasser lebende Wirbeltiere, die nicht nur freilebend auf hoher See gefangen werden, sondern zum Beispiel auch vor den Küsten in Netzkäfigen und auf Land in Aquakulturen wie Teichen oder Kreislaufanlagen kultiviert werden. So ist Norwegen beispielsweise Vorreiter in der Produktion von Lachs. Dieser ist in Deutschland der am meisten verbrauchte Fisch und in der Europäischen Union (EU) steht er an dritter Stelle der konsumierten Arten nach Thunfisch und Kabeljau.
Ein EU-Bürger isst durchschnittlich 25,1 kg Fisch im Jahr. Dabei sind es vor allem die Länder Portugal, Spanien, Frankreich und Luxemburg, die diesen Durchschnitt deutlich anheben. In Portugal landen die meisten Fische und Fischprodukte auf dem Teller. Ein Portugiese konsumiert circa 55,9 kg pro Jahr und somit mehr als das Doppelte eines durchschnittlichen EU-Bürgers. Zwei Drittel des Gesamtverbrauchs der EU sind Seefische, also Salzwasserfische. Diese sind besonders reich an Jod, besitzen eine große Menge essenzieller ungesättigter Fettsäuren sowie einen hohen Gehalt an den Vitaminen A, D und B. Ebenfalls liefern Fische als Nahrungsmittel wichtige Mineralstoffe und Spurenelemente. Der entscheidende Aspekt ist allerdings ihre Stellung als Lieferanten von hochwertigem tierischem Eiweiß. Fische verwerten Futter besser als Warmblütler wie Rind oder Schwein und setzen dieses somit effizienter in Eiweiß um. Dadurch verbrauchen sie in der Aufzucht weniger natürliche Ressourcen und haben einen geringeren Bindegewebsanteil, der sie besonders leicht verdaulich macht.
Doch auch Fisch birgt gewisse Tücken und Gesundheitsrisiken, deswegen sollte er vor allem frisch gegessen oder nach dem Auftauen in ein bis zwei Tagen verarbeitet werden. Frischer Fisch ist vor allem daran zu erkennen, dass er nicht unangenehm riecht. Ein fischiger Geruch ist ein Indiz dafür, dass das Tier bereits begonnen hat, zu denaturieren – also bereits von Mikroorganismen wie Bakterien teilweise zersetzt wurde und somit schon eine längere Zeit tot ist bzw. „herumliegt“. Weiterhin ist frischer Fisch an den klaren Augen und der metallisch schimmernden Haut, auf der die Schuppen fest sitzen sollten, zu erkennen.
Frisch gefangener Fisch wird vorzugsweise in Küstenregionen, wo die zahlreichen gesundheitlichen Vorteile von den Konsumenten am meisten geschätzt werden, gehandelt und verzehrt. In Industrieländern wie zum Beispiel Deutschland wird Fisch hauptsächlich als Tiefkühlkost oder in konservierter Form, also getrocknet beziehungsweise gesalzen, gehandelt.
Ein EU-Verbraucher gibt aktuell etwa viermal mehr für Fleisch aus, als für Fischprodukte. Dies ist der generellen Vorliebe für Fleisch sowie den vergleichsweise höheren Verkaufspreisen von Fisch geschuldet. Diese stiegen in den vergangenen Jahren vor allem durch Umweltschutzmaßnahmen und dem Rückgang der Fangmengen aus dem Meer an. So war im Jahr 2016 im Einzelhandel eine Preissteigerung bei Fisch- und Fischereierzeugnissen i.H.v. 3,3 Prozent zu verzeichnen, wohingegen die durchschnittlichen Nahrungsmittelpreise um nur 0,8 Prozent angestiegen sind.
Referenzen
— world ocean review, Fisch und Mensch – Nahrungsmittel Fisch (https://worldoceanreview.com/wor‑2/fisch-und-mensch/nahrungsmittel-fisch/, aufgerufen am 20. August 2018)
— Menke, N. in WELT: Fisch – die unterschätzte Vitaminbombe. 06.09.2011 (https://www.welt.de/gesundheit/article13586097/Fisch-die-unterschaetzte-Vitaminbombe.html, aufgerufen am 20. August 2018)
— Der EU-Fischmarkt, Ausgabe 2017. EUMOFA
— Fischwirtschaft – Daten und Fakten 2017. Fisch-Informationszentrum e.V.
Bildquellen
Colourbox – NPDStock